Brasilienbesuch

Nachricht 29. August 2016
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 Brasilien2016 - Bundestag

(Ohd) Vom 9. -29. August hatten wir an unserer Schule Besuch aus Brasilien. 12 Gastfamilien aus dem 9. Jahrgang, ein Lehrer unserer Schule und einige Ehrenamtliche aus dem Kirchenkreis hatten sich bereit erklärt, unsere Gäste bei sich aufzunehmen.

Bereits seit 25 Jahren existiert eine gute Partnerschaft zwischen unserem Kirchenkreis und der Sinodo Uruguai im Süden Brasiliens. Erste Gespräche, dass eine Schule aus Maravilha auf der Suche war nach einer Partnerschaftsschule hier in Deutschland, hatten bei einem Besuch der Delegation im Laufe des vergangenen Jahres stattgefunden.

Und so wurde es dann im Frühjahr dieses Jahres konkret. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, um 17 Brasilianerinnen und Brasilianer hier bei uns willkommen zu heißen.

Als alles so weit organisiert war blieb trotz allem die Sorge: Werden sich die Familien mit ihren Gastkindern gut verstehen? Und werden die Jugendlichen zu einer guten Gruppe zusammenwachsen?
„Ich war nie gut in Wahrscheinlichkeitsrechnung, aber das hier hab sogar ich kapiert. Die Chance, dass wir beide uns treffen, ging gegen Null und doch stehen wir jetzt hier." Singt Max Giesinger in seinem Lied 80 Millionen.
Die Weltbevölkerung besteht aus 72 Milliarden Menschen. Sozusagen vom anderen Ende der Erde kommt eine Gruppe. Und das Wunder geschieht: Es passt.
Was für ein Glück, dass wir uns gefunden haben – haben die Jugendlichen am Ende des Besuches gesagt. Und: Ein neues Familienmitglied haben wir gewonnen in diesen knapp drei Wochen.

Glück – und irgendwie mehr als Zufall. Gerade wenn solche Dinge passieren, dann fällt es mir zumindest im Rückblick manchmal erstaunlich leicht zu sagen: Das war Fügung. Dieser Besuch aus Brasilien, der lässt mich im Rückblick sagen: Ja, da war Gottes Geist spürbar.

Für den Abschlussgottesdienst schrieb eine Schülerin auf die Frage, was sie in dieser Zeit gelernt habe: „... Außerdem ist jeder Mensch gleich, egal aus welchem Heimatland er kommt. Nur die Sprache ist ein kleiner Unterschied, doch das ist kein Hindernis, miteinander gut auszukommen." Und ein Brasilianer schrieb: „In this travel I learned that there are nice persons in all the world, and that so many cultures can be similar and different in the same time."

Mir zeigt das, dass die 14-15jährigen Jugendlichen aus dieser Zeit etwas mitgenommen haben, was in ihrem Leben nachklingen wird. Verständigung über Sprachbarrieren und Kulturen hinweg – so kann es gehen.
„So weit gekommen und so viel gesehen, so viel passiert, dass wir nicht verstehen, ich weiß es nicht, doch ich frag' es mich schon" (Max Giesinger) – wie finden wir Menschen, die uns berühren und verändern? Begegnungen mit anderen Menschen sind immer wieder einschneidend und auf die eine oder andere Art eben auch ein Wunder, wie sie uns verwandeln und auch lange nach der Begegnung noch inspirieren.

Pastorin Franziska Oberheide