In diesem Jahr beginnen unsere Herbstferien mit dem Erntedank-Sonntag. Und dies bei wunderbarem Herbstwetter.
Die Kirchen sind an diesem Sonntag mit Erntegaben geschmückt, wir sagen DANKE - für Lebensmittel, die uns satt werden lassen in einer Zeit, in der dies keine Selbstverständlichkeit ist, jeder 9. Mensch auf der Welt Hunger leidet, viele von ihnen auf der Flucht.
Heute habe ich im Erntedankfestgottesdienst in der Marktkirche von Landfrauen, die auch aus Wunstorf stammen, vom Symbolgehalt der Erntekorne gehört. Wir kennen Kronen als Symbol der Herrschaft, die Getreideernte wird dem gleichgestellt. Die Krone wird als Kranz gebunden.
Die vier Streben symbolisieren die vier Jahreszeiten. Wer genau hinschaut, kann erkennen, dass die vier Getreidearten Gerste, Roggen, Hafer, Weizen gebunden werden, der Kranz verbindet sie zu einem Jahr.
Die Streben stehen, so habe ich gelernt, aber auch für Freude, Dank Sorge und Hoffnung aller wie jedes Einzelnen:
- Freude an der Natur, an unserem ländlichen Raum, Freude am Leben, an erfahrenem Miteinander, gegenseitigem Dasein füreinander...
- Sorge um die Ernte im Einklang mit der Natur – in Luthe hat der viele Regen mit dem anschließenden Hochwasser Ende Mai den ersten Schnitt Heu für die Tiere unbrauchbar gemacht... – , aber auch Sorge um die persönlichen Perspektiven hier und über die Schule hinaus...
- Hoffnung auf eine Zukunft im Miteinander, dass der ländliche Raum nicht „abgehängt" wird in seiner Infrastruktur, dass sich persönlich ein Weg eröffnet.
Dank, dass es uns hier doch sehr gut geht, dass wir reichlich zu essen haben und keinen Hunger leiden müssen.
Zusammengehalten werden diese Gefühle von der gemeinsamen Arbeit, und das symbolisiert der Kranz, der alles zusammenhält.
Ohne Anfang und Ende steht dieser Kranz als Zeichen der Ewigkeit, der Unendlichkeit.
In diesem Sinne schöne und erholsame Ferien voll Dankbarkeit und mit den immer wieder nötigen Zeitinseln!
Ihre und Eure Elke Helma Rothämel.
