Brasilientagebuch, Teil 10

Nachricht 30. Oktober 2025

Der elfte Tag begann mit der Besichtigung einer Tui-Fabrik, die uns von dem älteren Bruder einer Teilnehmerin (Sarah) gezeigt wurde. Tuis sind kleine Gefährte auf zwei Rädern, die sehr beliebt geworden sind, da man dafür keinen Führerschein und kein Kennzeichen braucht. Gezeigt wurde uns, wie die Teile der Tuis zusammengesetzt und hergestellt werden. Auch wurden uns die Mitarbeiter*innen und ihre Aufgaben vorgestellt. Danach durften wir selber die Tuis ausprobieren, was uns allen sehr gefallen hat. Das gemeinsame Frühstück in der Fabrik war ein guter Start in den Tag. Danach ging es mit dem Bus weiter, wobei wir wieder umdrehen mussten, da wir Frau Sander vergessen hatten.

Das Highlight des Tages war jedoch unser Ausflug zu einem Familienbetrieb. Das ArLivre Ecotourismo war ein absolut traumhaftes und einzigartiges Erlebnis. Angefangen haben wir mit einem vielfältigen Buffet im Restaurant. Das Essen wurde selbst gekocht und die Süßkartoffeln waren bei uns allen der Favorit. 

Danach haben wir uns in drei Gruppen aufgeteilt und sind in die T2-Bullis eingestiegen. Diese sind hier ziemlich günstig zu erwerben und sehen mit ihren bunten Farben sehr schön aus.

Wir sind eine kurze Strecke auf der Landstraße gefahren um dann auf einen Waldweg zu kommen, ab da durften wir auch auf dem Dach des Vans oben drauf sitzen. Diese Erfahrung war für uns alle einmalig und ein absolutes Highlight der ganzen Reise. Vom Dach aus war die Aussicht auf das Gebirge von San Miguel sehr überwältigend. Man konnte die Natur gut überblicken und das Wetter war angenehm sonnig. An unserem ersten Zwischenstopp angekommen, haben wir die Bullis stehen gelassen und sind in den Wald gewandert. Nach schon wenigen Minuten sind wir an unserem ersten Ziel angekommen: ein Wasserfall. Dieser war wirklich wunderschön und sehr beeindruckend, das Wasser war ziemlich klar und einige von uns sind auch schwimmen gegangen. Danach sind wir zum nächstgelegenen Wasserfall oberhalb des anderen gegangen.

Als wir dann wieder bei den Bullis waren sind wir weiter zu einem Aussichtspunkt gefahren, wo es eine große Schaukel gab, mit der man ein kleines Stück über den Hügel schaukeln konnte. Anschließend haben wir noch Fotos gemacht und sind zurück zum ArLivre-Grundstück gefahren. Dort gibt es auch einen kleinen Shop mit kleinen Souvenirs. 

Zum Abschluss des Abends haben wir ein Lagerfeuer gemacht und Marshmallows gegrillt, wobei wir die wunderschöne Aussicht nochmal bei Sonnenuntergang genießen konnten.

Der Besitzer, welcher auch die Idee für diese Art von Ökoturismus hatte, hat uns einiges über die Entstehung seines Unternehmens erzählt. 

Bereits mit 16 Jahren hat er auf die Frage „Was möchtest du später mal machen?“ mit „ Ich möchte etwas in der Natur in Anchieta machen“. Daraufhin studierte er dann. Während er studierte fand er den perfekten Ort für seine Idee. Er erzählte uns von dem Tag, als er diesen Ort fand. Damals fuhr er mit dem Fahrrad an einer Straße entlang. Die Straße trennte das eine Grundstück vom anderen. Daraufhin kaufte er die eine Hälfte für 20.000 Real (ca. 3.210 €).

Unterstützung bekam er von seiner Familie, sowohl finanziell als auch bei seinem Projekt. Mittlerweile gibt es auf ihrem Grundstück ein Restaurant, eine Übernachtungsmöglichkeit und vieles mehr. 

Auch sehr beliebt sind ihre Touren wie z.B. die Canyon Route mit den Bullis, eine Heisluftballonfahrt oder auch ein komplettes Abenteuerpaket. 

Jährlich gibt es ungefähr 3.000 Besucher, das sind ungefähr 250 Personen pro Monat. Für die Familie macht diesen Ort die Menschen, die Aussicht und auch das Essen sehr besonders. 

Für uns war es wirklich eine unvergessliche Erfahrung, die wir gerne nochmal erleben würden. Wir danken der Familie für diesen wunderschönen Tag, und wünschen ihnen nur das Beste. (Mia Durchholz und Lea Staber)

Der Schüleraustausch wird durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstifung und die Ev.-Luth. Landeskirche Hannovers gefördert. Vielen Dank!

Pastorin Susanne Sander